Unternehmenskultur ist in den letzten Jahren zu einem echten Renner in den Führungsetagen geworden. Doch wenn man sich dem Thema nähern möchte, sollte man sich erst einmal darauf einigen, was man unter dem Begriff verstehen möchte.

Die Kultur eines Unternehmens entsteht aus einer Vielzahl von Faktoren und entwickelt sich im Laufe der Zeit durch die Interaktionen, Erfahrungen und Werte der Mitarbeiter sowie durch die Führung und die Unternehmensgeschichte. Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die zur Entstehung einer Unternehmenskultur beitragen:

Über den Autor:

Lars ist Experte für die Kommunikationen in Unternehmen und agile Methoden. Im Leadership Campus ist er verantwortlich für die Fortbildungsangebote.

Führung und Vision

Die Vision, Werte und Überzeugungen der Führungskräfte prägen maßgeblich die Unternehmenskultur. Wenn Führungskräfte eine klare Vision haben und diese kommunizieren, beeinflusst dies das Denken und Handeln der Mitarbeiter.

Mitarbeiterbeteiligung

Die Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen und ihre Einbeziehung in die Unternehmensziele können ein starkes Gemeinschaftsgefühl und Engagement fördern.

Rituale und Symbole

Gemeinsame Rituale, Traditionen und Symbole im Unternehmen können eine Zusammengehörigkeitsgefühl schaffen und die Identität der Mitarbeiter mit dem Unternehmen stärken.

Kommunikation

Offene, transparente und ehrliche Kommunikation fördert Vertrauen und schafft eine positive Arbeitsumgebung. Eine Kultur, die die Kommunikation fördert, ermöglicht es den Mitarbeitern, sich auszudrücken und Ideen einzubringen.

Belohnungssysteme

Belohnungssysteme und Anerkennungen, die mit den gewünschten Verhaltensweisen und Leistungen in Einklang stehen, können die Kultur beeinflussen, indem sie zeigen, was im Unternehmen geschätzt wird.

Einstellungsprozess und Onboarding

Die Art und Weise, wie neue Mitarbeiter ausgewählt, eingestellt und in das Unternehmen eingeführt werden, beeinflusst ihre Anpassung an die Kultur. Neue Mitarbeiter nehmen die bestehende Kultur auf und tragen gleichzeitig zu ihrer Weiterentwicklung bei.

Unternehmensgeschichte

Die Erfahrungen, Erfolge und Misserfolge in der Geschichte des Unternehmens formen seine Kultur. Geschichten über die Gründer, frühe Herausforderungen und Meilensteine können inspirierend sein und einen Einfluss auf die gegenwärtige Kultur haben.

Externe Einflüsse

Gesellschaftliche, wirtschaftliche und branchenspezifische Einflüsse können die Kultur beeinflussen. Unternehmen passen sich oft an externe Veränderungen an und entwickeln ihre Kultur entsprechend weiter.

Feedback und Anpassung

Die Fähigkeit des Unternehmens, Feedback zu erhalten und darauf zu reagieren, trägt dazu bei, eine positive Kultur zu schaffen. Unternehmen, die auf die Bedürfnisse und Anliegen ihrer Mitarbeiter eingehen, können eine unterstützende und anpassungsfähige Kultur entwickeln.

Die Unternehmenskultur ist stets dynamisch und verändert sich im Laufe der Zeit, basierend auf den oben genannten Faktoren und den Entwicklungen im Unternehmen und in der Umgebung. Es ist wichtig, dass Führungskräfte bewusst und zielorientiert an ihrer Kultur arbeiten, um sicherzustellen, dass sie die gewünschten Werte und Prinzipien widerspiegelt.

„Kultur kann man nicht managen, sie entsteht organisch und ob ich will oder nicht. Kultur kann man nur pflegen.“

Doch wie pflegt man die Unternehmenskultur? Unser Ansatz ist die systemische Unternehmensführung.

Systemische
Unternehmensführung

Zur Kulturpflege eignet sich der ganzheitliche Ansatz der systemischen Unternehmensführung. Er ist ein Methoden-Bündel zur Leitung von Unternehmen, das sich auf systemische Prinzipien stützt. Der systemische Ansatz betrachtet ein Unternehmen als ein komplexes, miteinander verbundenes System von Individuen und Prozessen, die auf vielfältige Weise miteinander interagieren. Dieser Ansatz betont die Bedeutung von Wechselwirkungen, Beziehungen und Kontexten innerhalb und außerhalb des Unternehmens und bildet unter Anderem die Voraussetzung für jede Art der agilen Unternehmenskultur.

In der systemischen Unternehmensführung werden Probleme und Herausforderungen nicht isoliert betrachtet, sondern im Zusammenhang mit dem gesamten Unternehmen und seinem Umfeld analysiert. Dieser Ansatz geht davon aus, dass Veränderungen in einem Teil des Systems Auswirkungen auf andere Teile haben können, und daher sollten Entscheidungen und Maßnahmen ganzheitlich und unter Berücksichtigung dieser Wechselwirkungen getroffen werden.

Systemische Unternehmensführung bezieht verschiedene Stakeholder wie Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und die Gesellschaft mit ein und berücksichtigt ihre Interessen und Bedürfnisse. Sie betont die Bedeutung offener Kommunikation, Vertrauen und gemeinsamer Verantwortung, um ein unterstützendes und produktives Arbeitsumfeld zu schaffen.

Ziel der systemischen Unternehmensführung ist es, nachhaltige Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln, die die Unternehmenskultur in Betracht ziehen. Dieser Ansatz findet Anwendung in verschiedenen Bereichen, einschließlich Organisationsentwicklung, Change Management, Konfliktlösung und strategischer Planung.

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