Immer wenn es „menschelt“ beginnen die Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen ihre Wirkung zu entfalten. Es geht hier um Verletzungen der Spielregeln des menschlichen Miteinanders. Als Führungskraft hast du in etwa 1/3 deiner täglichen Zeit damit zu tun, die darauf entstehenden Konflikte zu bearbeiten.
„Anerkennen und Aussprechen, was ist“
Dein wichtigstes Werkzeug hier sollte das Systemgesetz Nr. 9 „Anerkennen und Aussprechen was ist“ sein. Nur was anerkennt und ausgesprochen ist, kann potenziell gelöst oder zumindest bearbeitet werden. Aber was bedeutet es wirklich, etwas anzuerkennen, besonders inmitten eines Konflikts? Es geht darum:
- eine Situation, ein Verhalten oder auch einen Umstand „beim Namen“ zu nennen
- es geht darum, wirklich innerlich anzuerkennen, was los ist und das was los ist auch auszusprechen.
Über die Autorin:
Ellen ist nicht nur systemischer Coach (Conzendo, HH) mit Leib und Seele. Sie ist Expert of Communication (Hanseatisches Institut für Coaching, Medition & Führung) und Mediatorin für Politik und Verwaltung (Dr. Markus Troja).
Echte Anerkennen ist soviel mehr als eine nur oberflächliche Gesten der Zustimmung. Anerkennung ist:
- ein tiefes Eintauchen in die Realität der Situation
- frei von Bewertungen, Vorurteilen und Verzerrungen
- eine innere Haltung der Bestätigung all dessen, was mit der Situation verbunden ist.
- alle Fakten im Konflikt und vor allem die damit verbundenen Emotionen wahrzunehmen und zu akzeptieren
Ein Beispiel: In jedem Team gibt es schwelende Spannungen zwischen den Teammitgliedern. Diese entstehen oft aus der guten Absicht, nicht jedes kleine Ding zum Thema zu machen. Soweit so gut. Doch aufgrund der schwelenden Spannungen und der unausgesprochenen Einigung, nicht drüber zu sprechen, entsteht peu a peu mit jedem kleinen weiteren, nicht angesprochenem Ärger, langsam aber sicher eine Art „Elefant im Raum“. Anstatt dieses gemeinsamen Schweigens, sollten die Teammitglieder gemäß dem Systemgesetz Nr. 9 die verschiedenen Spannungen anerkennen und ihre Auswirkungen auf das Team offen aussprechen. Dies erfordert Ehrlichkeit und die Bereitschaft, verschiedene Perspektiven zu akzeptieren und sich vor allem mit dem eigenen Selbstverständnis zu befassen. Das will gelernt sein. Du als Führungskraft solltest genug Wissen in deiner Toolbox haben, um damit umzugehen.
Als Führungskraft kannst du als Vorbild fungieren wenn du beginnst, in diesem Sinne anzuerkennen was um dich herum los ist. Wenn du das was du erkennst dann auch angemessen zur Aussprache bringst, kannst du ein Umfeld von Verständnis und Empathie aufbauen. So kannst du aktiv den Weg für konstruktive Konfliktlösungen ebnen. Indem du die Realität anerkennst und akzeptierst, kannst du den Moment nutzen und aus Konflikten Wachstumschancen machen. Das ist der Nährboden bzw. die Grundlage für echte Veränderungen.
Merke: Nur was offen angesprochen wird kann zur Lösung oder Bearbeitung eines Konfliktes beitragen. Umgekehrt wird alles, was nicht ausgesprochen wird eine Lösung verhindern.
Insgesamt erfordert das Systemgesetz Nr. 9 – „Anerkennen und Aussprechen was ist“ von dir und deinem Team Mut und die Bereitschaft, sich der Realität zu stellen – vor allem der eigenen. Das, was grad ist los ist wahrzunehmen, es zu sehen und anzuerkennen, wird dir helfen Konflikte zu lösen und Team-Beziehungen zustärken.
Also… gib dem Kind einen Namen! Nimm die Realität, erkenne sie an und sprich aus, was du erlebst, siehst, erkennst! Das ist so voller Kraft! So kannst du alle Konfliktenergie als ein Kraftwerk für wahre Veränderung nutzen.
Du hast Fragen dazu? Du willst Veränderung herbeiführen und ihr vergeudet eure Energie in alten ungelösten Konflikten? Dann meldet Euch. Wir helfen gerne!
Lernen kannst du das in unserer Leadership MASTERCLASS oder in unserem Online Kurs Kompakt-Wissen KONFLIKTE. Der Umgang mit Konflikten gehört in den Werkzeugkoffer einer jeden Führungskraft.
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Ein Kommentar
Immer wieder spannend zu lesen und aufzufrischen! Mehr bitte!