Was Führungskräfte wirklich ausmacht

Führungskraft gibt Feedback: Führungskraft zeigt Offenheit und reflektiert gemeinsam mit dem Team.
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Man könnte meinen, als Führungskraft reicht es, ein paar motivierende Worte in den Raum zu werfen, ein paar Schulterklopfer zu verteilen und sich dann entspannt zurückzulehnen, während das Team die Arbeit erledigt. Aber, wie der Norddeutsche sagen würde: „Schön wär’s!“ Die Realität? Dein Team misst dich nicht an dem, was du erzählst, sondern daran, was du tatsächlich tust. Oder um es mal biblisch zu formulieren: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“

Worte sind gut – Taten sind besser

Worte sind wichtig, keine Frage, aber nur Taten schaffen echtes Vertrauen. Wie Aristoteles schon sagte: Tugend entsteht durch Handeln, nicht nur durch kluge Reden. Oder, um den amerikanischen Schriftsteller Ralph Waldo Emerson zu zitieren: „What you do speaks so loudly that I cannot hear what you say.“ Für Führungskräfte bedeutet das: Willst du, dass dein Team kundenorientiert arbeitet? Dann zeige selbst, wie Kundenorientierung gelebt wird. Willst du, dass dein Team eine offene Fehlerkultur entwickelt? Dann sei auch du der Erste, der eigene Fehler zugibt.

Dieser sogenannte „Say-Do-Gap“ – also die Kluft zwischen dem, was wir sagen, und dem, was wir tatsächlich tun – ist im Führungsalltag eine gefährliche Falle. Dein Team merkt schneller als du „Meeting um 8 Uhr“ sagen kannst, wenn du mehr redest als handelst.

Vertrauen aufbauen – durch Kongruenz zwischen Worten und Taten

  1. Konsistenz als Grundpfeiler für Vertrauen

Vertrauen ist das A und O in jeder Führungsrolle. Wenn du etwas von deinem Team verlangst, lebe es vor. Beispiel: Du forderst von deinem Team, pünktlich zu sein und Deadlines einzuhalten? Dann sei du der oder die Erste, der pünktlich zum Meeting erscheint und Zusagen einhält. Denn wenn du das nicht tust, schwindet das Vertrauen – und das schneller, als ein Plattfisch sich unterm Sand vergräbt.

  1. Unternehmenswerte – mehr als hübsche Poster

Werte wie „Offenheit“ oder „Teamgeist“ sollten nicht bloß an die Wand gepinnt, sondern im Alltag gelebt werden. Dein Team beobachtet, ob du diese Werte verkörperst oder ob es bloße Worthülsen sind. Wenn du Offenheit forderst, aber selbst keine ehrliche Meinung zulässt, dann spürt dein Team das sofort. Werte wollen vorgelebt und nicht nur beworben werden.

  1. Ethisches Verhalten und Integrität – auch wenn’s stürmt

In turbulenten Zeiten zeigt sich, ob du als Führungskraft wirklich auf Kurs bleibst. Integrität bedeutet, auch bei Gegenwind ethisch und fair zu handeln. Dein Team wird genau beobachten, ob du in solchen Momenten authentisch bleibst. Nordisch gesagt: „Rom hart, klar Kimming!“ Bleib aufrecht, sonst wird deine Crew dir nie folgen.

  1. Einsatzbereitschaft und Motivation – keine halben Sachen

Motivation kann man nicht verordnen – sie will vorgelebt werden. Wenn dein Team sieht, dass du selbst mitanpackst und Einsatz zeigst, wird das auf sie abfärben. Denn wie heißt es so schön: „Nichts motiviert so sehr wie jemand, der selbst mit anpackt.“

  1. Lernbereitschaft und Offenheit für Feedback

Führungskräfte sind nie „fertig“. Wer nicht offen ist für Neues und Feedback, bleibt stehen – und das spürt das Team. Also: Sei bereit, an dir zu arbeiten und Fehler zuzugeben. Dein Team wird es dir danken und selbst ebenfalls für Entwicklung und Feedback offen sein.

  1. Fehlerkultur – mach den ersten Schritt

Willst du eine offene Fehlerkultur, dann zeig dich selbst offen für eigene Fehler. Nichts untergräbt Vertrauen so sehr wie eine Führungskraft, die Fehler vertuscht oder anderen die Schuld gibt. Zeige deinem Team, dass Fehler ein Teil des Lernprozesses sind, und steh zu deinen eigenen.

  1. Work-Life-Balance – auch mal Feierabend machen

Du willst, dass dein Team gesund arbeitet und eine gute Balance findet? Dann geh mit gutem Beispiel voran und nimm dir selbst Erholungszeiten. Ein „Workaholic“ als Führungskraft sendet das Signal, dass Überstunden die Norm sind – und das wird schnell zum Problem für die Kultur im Team.

  1. Kommunikation – klare Worte und ein klarer Kurs

Respektvolle und offene Kommunikation setzt Standards. Redest du Klartext und hörst aktiv zu, wird dein Team ebenfalls offener und konstruktiver kommunizieren. Nichts schwächt ein Team so sehr wie eine Führungskraft, die hinter verschlossenen Türen agiert oder Probleme verheimlicht.

  1. Innovationsbereitschaft – raus aus der Komfortzone

Führung bedeutet, offen für Neues zu sein und Veränderungen mit Offenheit zu begegnen. Wer selbst Angst vor Veränderungen hat, wird das auch in seinem Team auslösen. Deine Innovationsfreude ist der Motor, der auch im Team Kreativität und Mut zur Veränderung weckt.

  1. Kundenorientierung – nicht nur predigen, sondern leben

Willst du, dass dein Team kundenorientiert handelt, dann geh mit gutem Beispiel voran. Zeige durch dein Handeln, wie wichtig der Kunde ist, und dein Team wird dir folgen. Kundenorientierung beginnt bei dir und setzt Standards für das gesamte Team.

Was tun, wenn du zu viel versprochen hast?

Selbst die besten Führungskräfte können sich einmal übernehmen. Wichtig ist, wie du damit umgehst:

  1. Sei offen und ehrlich: Gib offen zu, dass du das Ziel vielleicht zu hoch gesteckt hast. Ehrlichkeit schafft Respekt und zeigt, dass du Verantwortung übernimmst.
  2. Kommuniziere einen neuen Plan: Erarbeite eine realistische Alternative und besprich diese mit deinem Team. Zeig, dass du die Situation ernst nimmst und lösungsorientiert denkst.
  3. Übernimm die Verantwortung: Keine Ausreden, keine Schuldzuweisungen – steh zu deinen Fehlern und lerne daraus. Das stärkt das Vertrauen im Team.
  4. Nimm die Unterstützung deines Teams an: Gemeinsam könnt ihr die Ziele anpassen und das Beste aus der Situation herausholen. Das fördert das Teamgefühl und signalisiert, dass alle zusammenstehen.
  5. Bleib authentisch und positiv: Auch wenn es schwerfällt – dein Team wird dir viel mehr verzeihen, wenn du offen und konstruktiv bleibst.
  6. Lernbereit sein und reflektieren: Nimm dir und deinem Team nach dem Sturm Zeit, das Geschehene zu reflektieren und daraus zu lernen.

Fazit: Authentizität statt Perfektion

Vorbildliches Leadership bedeutet nicht, perfekt zu sein, sondern authentisch zu handeln. Dein Team merkt schnell, ob Worte und Taten übereinstimmen – und genau das schafft Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Also: Sei kongruent, sei ehrlich und sei bereit, an dir zu arbeiten. Das stärkt nicht nur die Unternehmenskultur, sondern auch die Leistungsbereitschaft im Team.

Jetzt dein Leadership reflektieren und entwickeln

Führung bedeutet mehr, als nur zu reden – es geht darum, das eigene Handeln mit den Worten in Einklang zu bringen. Setze dir den Anspruch, als Führungskraft authentisch und kongruent zu handeln. Nutze diese Chance, um dein Leadership zu reflektieren und deine Wirkung als Vorbild zu verstärken. Denn als Vorbild zu wirken, erfordert kontinuierliches Lernen und echte Selbstreflexion.

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